5G macht (vielleicht) nicht krank – Angst aber ganz bestimmt

Sie wird kommen, diese Diskussion. Gebetsmühlenartig kommt immer dasselbe von Mobilfunkbefürwortern bzw. jenen Menschen die sich ungern mit ihrem eigenen ungesunden Lebenswandel oder ihrem Konsumverhalten auseinandersetzen.

Hier die gängisten Phrasen der Ewiggestrigen…

  1. Das Handy selber strahle mehr als die Antenne (Logischerweise Falsch: Das ist nur ganz kurzfristig so, wenn ich beinahe keinen Signale empfange und das Handy an seinen SAR Grenzwert hochfährt. Aber selbst dieser liegt x-fach tiefer als eine Antenne) rein Wattmässig schon übler Bullshit, geschweige denn von der Spannung her. Das Handy hat schafft es vielleicht max. auf 7.5V/m und das auch nur im Keller und nur während der kurzen Gesprächszeit. Eine Antenne strahlt aber 24/7  mit maximaler Leistung mit Schwankungen 100% über den Grenzwert von 5V/m. Das ganze Jahr lang.
  2. Jeder hat ein Handy-da kann auch keiner dagegen sein (Error: Ganz besonders Kinder haben kein Handy. Aber bei denen geht ein ankommender Anruf bei Mamis Iphone messbar einmal “quer durchs Hirn”. Entsprechend ist es auch nicht ok, wenn Antennen neben Schulhäusern, Kitas, Kindergärten oder Spielgruppen stehen. Kinder sind vulnerabler als Erwachsene und haben andere physiologische Voraussetzungen.
  3. WLAN sei dasselbe wie 5G und das habe ja auch längst Jeder. (Wieder falsch: Weder will jeder WLAN, d.h. jeder kann selber entscheiden und zweitens haben die Leistungsdaten des heimischen WLANS genau garnichts mit jenem einer Antenne zu tun. Sonst bräuchte es ja nur einen Router pro Gemeinde, statt einen für jedes Stockwerk 😉  )
  4.  Antennen machen nicht “nachweislich” krank. Das nachweislich ist dabei bemerkenswert.  Darauf muss ich länger eingehen. Denn diese Ausage ist nicht nur falsch sondern auch einfach asozial sondergleichen.

2.1. In der Schweiz muss kein Einwohner beweisen, dass etwas krank macht. Es gilt das strikte Rechtsgebot, dass der Dienstleister oder Hersteller eines Produkts nachweisen muss, dass etwas unbedenklich ist.
Das nennt sich als Rechtsgrundatz das “Vorsorgeprinzip” und unterscheidet unsere Rechtsstruktur ganz wesentlich von jener z.b. der USA. Hätte die Mobilfunklobby bisher gegenüber dem Bundesamt für Umwelt bisher beweisen können, dass die neuen Frequenzenen gänzlich unbedenklich seien, hätten sie längst eine Vollzugshilfe bekommen oder die Anlagegrenzwerte wären erhöht worden. Das ist ganz grosses Lobbykino, welches versucht, verantwortungsbewusste Menschen als Verschwörungstheoretiker zu diffamieren.

2.2 Ich bin Sozialarbeiter und als solcher habe ich auch einige Semester Psychologie und Soziologie genossen. Deshalb kann ich kurz und knapp sagen: Krank macht nicht nur, was messbar krank macht, sondern auch ein aus dem Lot gebrachtes Koheränzgefühl (siehe: Salutogenese nach A. Antonovsky z.b. hier in der Zeitschrift des Kantonsspitals SG). Jeder der daran zweifelt, soll mal in einer psychiatrischen Heilanstalt allen Patienten erklären, dass sie gesund seien und sich ihre diagnostisch festgestellte Erkrankung letztlich nur “ausdenken” bzw. “einbilden”. Das stimmt ja letztlich tatsächlich: Das Hirn und das ZNS “denken” sich die Störungen oder Zwänge zusammen-was eben zu der besagten Krankheit führt, bzw. Zur Überzeugung des Patienten als auch der Ärzte, dass die jeweilige Krankheit den Mensch überfordert, bzw. Er keine Widerstandskraft hat und deren Effekten auch völlig  ausgeliefert ist.

Dasselbe ist nunmal bei Menschen die Angst vor Mobilfunkstrahlung haben, sich z.b. nicht konzentrieren können, schlecht schlafen usw. Das alles ist auch bei Angstpatienten an und für sich  feststellbar und darum auch pathologisch: Nicht nur die physisch messbaren und damit rechnerisch feststellbaren Effekte einer Infektion oder “verstrahlung” müssen per se krank machen-die reine Angst davor macht krank, schränkt Lebensfreude ein und bringt Menschen um ihren Schlaf. Jeder der das nicht anerkennt, hat das Einfühlungsvermögen eines Krokodils und solle mal bitte an der Molkereistrasse in Jona in den günstigen Wohnblöcken klingeln und mit den Menschen im AHV-Alter sprechen. Die  haben auf Augenhöhe eine Antenne und haben enorme Gefühle der Hilfslosigkeit deswegen. Diese bilden sie sich nicht ein. Die haben auch kein Handy und werden auch keines mehr kaufen. Aber die Strahlung haben sie ganztags.

2.3 Es gibt wissenschaftlich anerkannte  Zusammenhänge zwischen Mobilfunk und Gesundheit, welche auch das Bundesamt für Gesundheit auflistet. Diese anerkennt sogar die vom Bund eingesetzte Arbeitsgruppen Mobilfunk. Siehe hier, Seite 63

FAZIT: Ich bitte also um eine Versachlichung der Diskussion. Nicht jeder der wegen einer neuen Technik einige Fragen stellt, ist deswegen gleich ein Verschwörungstheoretiker, Spinner oder ein Esotheriker. Vielleicht ist er auch einfach ein Mensch der sich informiert und sich nicht mit der erst besten Antwort ausgerechnet jenem Haus zu frieden gibt, dass Milliarden von dem Business verdient. Ebenso haben kritische Menschen vielleicht den Erfahrungsvorsprung gemacht, dass viele Politiker dazu neigen, einen bequemen Standpunkt ein zu nehmen, für welche eine potente Organisation im Hintergrund steht. Das ist viel einfacher als sich mit etwas vertieft auseinandersetzen zu müssen, bevor man darüber entscheidet.   

Zudem ist rein technisch schon 5G eben wirklich keine Antenne sondern es sind pro Standort meistens 192 Antennen oder 243 Antennen. Nur eine davon kann derzeit gleichzeitig  gemessen werden. D.h. was die Strahlenbelastung in der Summe aller Antennen für Anwohner ergeben könnte, weiss derzeit noch niemand. Es gibt noch kein Messgerät. Es gibt logischerweise auch noch keine Langzeituntersuchungen. Und last but not least: Gerade mal 4 Handys sind auf dem Markt(darunter kein iPhone) die 5G Signale empfangen. Es herrscht also gewiss keine Eile. 

Mit der Technik schritt zu halten ist ganz ok – ihr voraus zu rennen in den meisten Fällen dumm. 

 

4 Gedanken zu „5G macht (vielleicht) nicht krank – Angst aber ganz bestimmt“

  1. Als ich dies gelesen habe: “Eine Antenne strahlt aber 24/7 mit maximaler Leistung mit Schwankungen 100% über den Grenzwert von 5V/m. Das ganze Jahr lang.” wusste ich, dass weiterlesen keinen Sinn macht. So viele Falschaussagen innerhalb eines Satzes ist eine Meisterleistung. Ich empfehle die Basics des Mobilfunks zu lernen, bevor so ein Artikel geschrieben wird.

    1. Sehr geehrter Herr Schlatt
      Dies ist keine Erfindung von mir, sondern einer schlichten Tatsache, welche ich bei Abnahmemessungen in der Molkereistrassw Jona erfuhr und mich hernach bei NIS Fachstelle des Kt. SG bestätigen liess. Tatsächlich ist es so, dass der Grenzwert bei 5V/m liegt, es aber tolerierbare Schwankungen in jenem Bereich gibt. Die 5V/m sind Durchschnittswerte die zu erreichen sind. D.h. Übers Jahr gemessen müssen 5V/m resultieren. Darum hat z.B. TG den Grenzwert auf 4V/m bei Bagatellbewilligungen gelegt.

      1. Sehr geehrter Herr Kuster
        5 V/m ist der Maximalwert der nie überschritten werden darf! Unter 4 V/m sind keine Messungen vorgeschrieben, das wird der Grund sein für den Thurgau…

        1. Geschätzter Herr Schatt
          Gerne wende ich mich nochmals an die kant. NIS Stelle und bitte sie die telefonische Auskunft nun auch noch per Mail zu belegen. Fakt ist: Jede zweite Messung muss x-fach wiederholt werden, weil die Dinger eben auch mal auf 7.5 V/m ins “Omen” auf dem Balkon gegenüber strahlen. Sie können sich hierzu auch gerne an einen Augenzeugen wenden, der bei der Molkereistrasse seine Rücksprache zurückzog, mit der Bedingung, bei der Kontrollmessung dabei zu sein. Die Mailwechsel zwischen dem besagten Bürger und RJ liegen mir vor.

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