Weshalb ich Dich im Kantonsrat vertreten will

Hier mal kurz und knapp 5 Gründe, weshalb ich der Ansicht bin, dass ich Dich vertreten könnte. Weiter unten sind alle ausführlich erläutert. 

  1. Ich bin überzeugt, dass ich für den KR das nötige Rüstzeug habe, bzw. genug vernetzt bin, um in diesem politischen Mikrokosmos unsere Region zu vertreten.
  2. Ich bin mir der Verantwortung und der Komplexität des Amts voll bewusst. 
  3. Es braucht dringend eine Korrektur: Hin zu Menschlichkeit statt nur kurzfristig gedachten Sparübungen
  4. Der Kanton St. Gallen braucht mehr Menschen mit Rückgrat statt Geldpolster im Parlament. 
  5. Kinder, Klima, Alte Menschen: Das sind echte Herausforderungen. Alles andere ist dagegen Peanuts- Spielen wir uns nicht mehr länger was vor. 

 

 

1. Mein Rüstzeug—-Ich habe durch meine lehrreichen Wanderjahre als Zimmermann, Koch, Erwachsenenbilnder und Sozialarbeiter sehr viel mit Menschen aus allen Einkommensschichten gearbeitet und verstehe ihren Alltag.  Ich kann den Wunsch von vielen nach einfachen Lösungen nachvollziehen. Andererseits sehe ich aber auch, dass brandgefährlich ist, einfache Lösungen an zu streben: Wir leben in einer sehr bunten und komplexen Welt. Und jeder Mensch ist gleich viel Wert. Das erklär ich vielen und lasse mich nicht dazu hinreissen, einfach bei allen Lösungen eine schwache Minderheit auszuklammern: Darauf läuft so manche einfache Lösung nämlich immer raus.

Durch mein Studium, meine Arbeit und meinem Engagement in der Politik kam ich mit vielen Schnittstellen und Themen in Kontakt, welche auch den Ratsalltag prägen. Verhandlungen bei Rechtssetzungsprozessen, taktische Vorstösse, Forderungen und Öffentlichkeitsarbeit sind für mich spannende Fertigkeiten. Nur ein buntes Parlament, dass sich in einem langen Aushandlungsprozess letztlich findet, kommt dem Ideal am nächsten.

2. Komplexität ist Alltag—-Wer wie ich mit offenen Augen und Ohren durch’s Leben geht und sich einfach jedem getraut eine Frage zu stellen oder seine Meinung zu sagen, lernt viel Hintergrundwissen aber auch viel über Wirkung und Ursachen von Macht. Macht hat immer eine Komponente Verantwortung aber auch eine latente Gefahr von blinden Flecken. Ich bin z.b. überzeugt, dass es sehr unklug ist, z.B. Gemeindepräsidenten oder CEO’s in den KR zu wählen. Die sind sich zuviel Bringschuld gewohnt durch chronischen Input-Overload. Mit der hochgelobten Gemeindeautonomie ist es eigentlich unmöglich, all die Aufgaben in jedem Dorf zu erfüllen. Man kann auch nicht nebenbei eine Firma vollgas leiten und quasi nebenher mit nochmals soviel Engagement in die parlamentarische Arbeit steigen. Das wird zu komplex, zu aufwändig oder zu oberflächlich- was wiederum dazu führt, dass Lobbyisten durchmarschieren können. Darum braucht es Leute, die Vollgas in eine Materie eintauchen können und wollen.

3. Fokus auf Menschlichkeit statt Steuerwettbewerb —- Auch in der letzten Legislatur wurden drängende Fragen und Probleme einfach weiter geschoben. Noch immer herrscht der Glaube, dass man ServicePublic Leistungen zu Scheinfirmen umbauen müsse. Man erfindet irgendwelche Verwaltungskonstrukte und entkoppelt den politischen Einfluss getreu des New Public Managements obwohl man seit PTT, SBB, AXPO usw. seit Jahrzehnten  weiss, dass es nicht besser raus kommt. Was man dabei auch vergisst: Gesundheit, Bildung oder Versorgung mit Strom, Wasser, Energie und Fernmeldeverkehr kommt nicht billiger raus, wenn man das Feld Privaten überlässt: Insgesamt sinkt die Servicequalität und die Versorgungssicherheit für alle. Ganz viel Geld fliesst in feine Hände und kommt nicht via Steuern zurück. Dazu kommen horrende Löhne und steigende Abhängigkeiten.  Wenn man  Steuern senken will, um damit “die Wirtschaft an zu kurbeln” dann gibt es dazu einfach zig Lehren und Beispiele seit Magie Thatcher und Ronald Reagen, die das Gegenteil beweisen: Tiefe Steuern führen zwar kurzfristig zu höherem Konsum aber langfristig nur zu einem Wettbewerb den man am Schluss mit Menschenrechten und Schulden bezahlen muss:  Die unterste Schicht hat noch weniger und ist nichts mehr wert. Steuerwettbewerb gipfelt immer in der Umverteilungsmaschine von unten nach oben. Es geht dem Staat Geld verloren und das kürzt man bei jenen weg, die eh schon nichts haben

4. Mehr Menschlichkeit statt Geldpolster im Parlament —- Ein Kantonsratsamt gibt in erster Linie viel Arbeit und schlechte Entschädigung: 9800 Fr / Jahr. Entsprechend liegt es Nahe, dass viele das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. So ein Mandat muss man sich leisten können oder noch besser: Man kann dabei gleich noch was für sein Business oder sein Netzwerk tun. Das wunderbarste Beispiel war die Entstehung des neuen Baugesetzes – die Kommissionsleitung beschloss nicht in den gratis Sitzungszimmern des Kantons zu arbeiten, sondern Workshoping im edlen Einstein zu geniessen. Selbstverständlich liess man sich auch noch teuer beraten: Von Anwälten der Baulobby, die man auch noch bezahlten musste. Das Ganze ist kein Einzelfall: Durch die hohe Belastung die solch ein Amt mit sich bringt, steigt die Gefahr, dass zunehmend nur noch gut verdienende dieses Amt wahrnehmen – mit voraussehbaren Folgen für all jene mit kleinerem Portemonnaie. Das heisst: Meine Einkommensklasse ist kaum noch im Parlament vertreten.

5. Kinder – Klima  – alte Menschen —- Die Politik ist heute viel zu kurzfristig getaktet. Entscheidungen mit Weitblick wie damals die AHV oder der Eigenmietwert (1940 !) , wären heute nicht mehr möglich. Zu fest hat sich die Lebenswelt jener die Business und Politik machen, von jener der ganz normalen 08/15 Menschen entkoppelt. Alles was gut Begüterte “belastet” ist zuviel und will abgeschafft werden – dabei wurde es ja eben für diesen Ausgleich geschaffen! Weil viele nichts haben und dauerbelastet sind. Diese Schichten haben im Parlament kaum eine Stimme.

Kinder bezahlen unseren Umgang mit dem Planeten doppelt: Zum einen müssen sie uns finanzieren und zugleich wird sich auch ihr Leben verteuern. Unsere PK Ansprüche sind viel zu hoch und es wurden Versprechen abgegeben, die niemals mit fairen Investements zu erwirtschaften sind. Geld heilligt nicht die Mittel, sondern zerstört die Lebensgrundlagen. Gleichzeitig gibt es viele Menschen die  mit 1185 Fr AHV Minimalrente, minimaler PK und ihrem kleinem Erspartem prekär haushalten müssen. Und das werden künftig noch viel mehr- die Wohnungsmieten und Krankenkassen steigen munter an. Die AHV ist gerademal bis 2030 finanziert. In einem Umfeld wo jeder selbst  “seines Glückes Schmied ” sein soll, heisst das umgekehrt auch, dass jeder “selber Schuld” ist. So ist das aber nicht: Arme werden auch einfach gemacht. Mit System. Momentan zahlen die ärmsten Menschen unseren Wohlstand.

Egoismus ist nicht evolutionär – Der Mensch wurde deshalb zur prägenden Spezies, weil er sich einfühlen konnte. Dieses Gefühl fehlt heute vielen Menschen. Viele können auch nicht über Gefühle im nüchternen Zustand sprechen und wenn doch: Nur gut angeleitet beim Psychologen. So kommen wir nicht weiter.

Es braucht mehr Menschlichkeit und Verantwortung! Koste es was es wolle- es ist billiger als die sozialen Folgen von noch mehr Egozentrismus! 

3 Gedanken zu „Weshalb ich Dich im Kantonsrat vertreten will“

  1. ich finde es sehr mutig und sozial sich für die untere schicht einzusetzen.
    das machen die wenigsten , da es kein geld regeneriert.
    denn geld regiert und weist.
    nur dies wollen die meisten nicht wissen ,weil jeder nur für sich hinsiehtund seine eigene zückerli sucht, um noch besser zu leben!?
    in der schweiz.?!im eigenen überfluss,und gänzlich dies nicht zu sehen vermag.
    im kapitalismus schnüren lediglich die reichsten der reichsten die fäden und ziehen sie in eine komplexen verfilzung um alle menschen in eine art abhängung zu würgen um zu profitieren.in einer welt mit vorschriften die so lückenhaft ist, dass sie immer noch mehr die rosienen abholen können, und sich quasi das eigene gesetz mit ihren anwälten erschaffen haben.
    die meisten menschen suchen den einfachsten weg mit dem geringsten wiederstand und meinen( man kann ja , sowiso nichts machen).die andern denken : lasst uns unsre arbeit machen , wir machen diese schon richtig.
    in einer demokratie , sollte ein konstrukt von einer führung , so unterschiedlich sein , dass alle gruppen vertreten sind und eine lösung finden , für alle….auch wenn sie unmöglich und nie als wirklich erscheint.
    aber dies geht verlohren.
    wenn auch der kanton sowie die räte und alle jene die in den ämtern immer mehr fordern ? kein geld mehr erhalten sondern als soziales gesehen würde, da meist eh jeder schon lohn hatt und dies ehh nur ein noch profitgier auslöst.
    schön ist: dass es noch leute gibt mit eigner und esonders anderer meinung.!!!
    dies bewirkt eben dann irgendwann wenn dann alle einig wären ….! für alle bürgerschichten die langfristig beste lösung….
    sozialdienste und allgemeingut zu privatisieren ist nur reine geldgier……denn nach wie vor alle für einen , einer für alle ….
    nur so funktioniert ein system: krankenkasse, ahv, spitäler,altersheime usw…….
    privatisieren heisst klar : gewinn erzielen und mehrkosten vollumfänglich abwälzen.
    zusammenschlüsse von firmen , kantonen , gemeinden , macht nicht viel sinn, ausser der machtposition.die kosten explodieren immer.immer…..

    eine gruppe , eine koorperation , eine verein, eine gemeinde , ein kanton, ein land ; funktioniert nur im eigenen refugium, da nur dort die vorherschenden probleme im rahmen gelöst werden kann.
    alles andere wird komplex und den kleinen bleibt keine stimme…..
    immerhin hatt das system über jahrzente erfolg und zufriedenheit erlangt:
    steuer an gmd , kantone austausch an gmd der gelder ke nach bedürfniss,bund an kantone,land an eu usw….
    mfg

    1. Lieber Ivo,
      Claudia und ich finden deinen Beitrag einfach super! Sehr gut aufgebaut: vom peppigen Film zum Kurztext zum Langtext. Wir können dich und jeden Punkt den du aufführst voll unterstützen. Ganz herzlichen Dank für dein Engagement. Schön, dass du die SP mit deinen guten Ideen, deinem Schaffen und deinem Charme bereicherst.
      Herzlichst
      Benno & Claudia
      Lehner-Boog

      1. Danke Benno. Bei sovielen Mitmenschen die nur an ihr eigenes Glück in ihrer Glasglockr denken, ist es schön weitere Sympis im Dorf zu wissen…

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