BG Custor: Zuerst 48 Wohnungen verkauft und dann veräussert man den Spielplatz an einen Bauern

In Eschenbach geht einfach alles. Jüngstes Beispiel: Twirren. Eigentlich hätte die Baupolizei diese Bauten garnie abnehmen dürfen. Es fehlt noch immer ein wesentlicher Teil des Spielplatzes bzw. der Sondernutzungsplan vom 17.08.2015 welcher bis heute nicht umgesetzt ist. Die Fläche des Spielplatzes ist jedoch längst an einen Landwirt verkauft worden. Ein Augenschein und eine Spurensuche zu den Ereignissen.

Das wurde an den Stockwerk-Eigentümmern in den Broschüren verkauft

Bildquelle: https://bg-custor.ch/lm_location/twirrenstrasse-26-28-30-32/ aufgerufen am 2.Juli 2024

…Das wurde im Sondernutzungsplan den Amt für Raumentwicklung in St. Gallen weissgemacht…

Bildquelle: https://bg-custor.ch/lm_location/twirrenstrasse-26-28-30-32/ aufgerufen am 2.Juli 2024
SF = Spielfläche

… und das wurde tatsächlich gebaut! Von den vielen Bäumen und der “naturnahen Gestaltung” ist genau garnix übrig geblieben. Ein Baum stand schon vorher und der steht noch heute. Doch der Plan der BG Custor geht auf: Da nun alle Wohnungen den Stockwerkeigentümern verkauft wurden, werden sich die 48 Parteien eh nie einigen können, wer das fehlende einklagt bzw. bezahlt. Die verarschten sind die Kinder und Familien.

Selbstverständlich alles unbeschattet. Die Begründung hierzu hatte übrigens die BG Custor auch schon parat: Wenn man die Aufenthaltsqualität zu hoch gestalte, kämen vielleicht fremde Menschen und nutzten diese Anlagen! Genial!
Das war der damalige Beschrieb der Umgebungsgestaltung….

Spielfläche nie realisiert und stattdessen an Bauern mit Sanitärgeschaft verkauft

Grundbuchverwalter, Bauverwaltung und Gemeindepräsident (=BauKo Präsident) schaut weg

Spannend an dieser Geschichte ist ja eigentlich vorallem die Tatsache, dass der Grundstückverkauf widerrechtlich ist. Spielflächen sind substanzieller Bestandteil des vom Kanton erlassenen Sondernutzungsplan Twirren. Dieser erlaubte der BG Custor erheblich mehr Wohnungen bzw. Kapital aus der Grundstücksfläche auszuschlachten, als die Regelbauweise. Man verbog die Bauvorschriften zu ihren Gunsten, damit möglichst viel Wohnraum entstand und ganze Stockwerke nicht als Stockwerke gezählt wurden:

Der Deal bei solchen Sondernutzungplänen ist aber immer der, dass zur Kompensation die Aussenflächen besonders hochwertig sind, damit man die “Dichte” für die Bewohner*innen im Aussenraum mit viel Aufenthaltsqualität kompensiert. D.h. diese Spielflächen sind nicht einfach ein lapidares Detail sondern zwingende Voraussetzung vor der Bauvollendung. D.h. es ist unmöglich, dass Spielflächen an einen Landwirten veräussert werden – die Bauverwaltung, der Gemeinderat, die Baukommission oder Grundbuchverwalter müsste sein Veto einlegen, weil sonst der Sondernutzungsplan nicht erfüllt wird. Doch wer soll sich schon getrauen, gegen diese mächtigen Herren und Firmen der Baulobby was zu sagen….Entsprechend ist es doch spannend zu sehen, wie Grundbuchverwalter in der Mitte des Fotos zum Spatenstich steht. Ist ja auch logisch: Er war ja damals Marketing / Kommunikationsverantwortlicher bei der BG Custor. Die Baulobby hatte über Jahre immer ein sehr gutes Näschen dafür, rechtzeitig nachzufragen, wen jemand seine Grundstücke veräusseren wollte. Ich hoffe es war Zufall.

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