Das Kommunikationsvakuum in den Herbstferien wird voraussichtlich wie immer perfekt genutzt werden. Aus dem Nichts werden wir demnächst informiert werden (müssen), wer neu die Schule leitet. Lehrpersonen wurden nicht in die Entscheidung einbezogen – obwohl das eigentlich Standard ist. Auch das versprochene Organigram lässt seit Juli auf sich warten. Kaum sind die Wahlen vorbei und die Ferien vor der Tür, wird man wohl endlich die Katze aus dem Sack lassen.
Lehrpersonen müssen draussen bleiben
Eigentlich ist es schweizweit üblich, dass Lehrpersonen mindestens mit einer beratenden Stimme mitreden oder angehört werden. In vielen Kantonen wählen diese sogar ihre:n Rektor:in selber – so auch im Kanton St. Gallen an allen Kantonsschulen. Auch in der Region ist es so, dass beinahe in allen Gemeinden entweder Lehrpersonen mit beratender Stimme in einem Schulrat sind oder in einer “Personalkommission” eine Lehrer:innenvertretung als Beisitzer:in an Bord ist. Nicht so in Eschi. Gemäss Info vom 15. Juni (https://www.eschenbach.ch/aktuellesinformationen/2166799) war die “Spurgruppe” wie folgt besetzt:
Guter Rat war teuer – aber nicht erwünscht
Auch wenn man “Expertenberichte” nach eigenem Gusto umschreibt, sollte dennoch auf den Rat des teuer bezahlten Experten hören. Insbesondere dann, wenn man mit seinem eigenen “Expertenbericht” nicht die Bürgerschaft täuschen kann und diese voll und ganz dem richtigen Expertenbericht folgt.
Wir erinnern uns: An der BüV im April (mit rekordhoher Beteilligung und vorgängigen x- Kündigungen von beliebten Lehrpersonen und Schulleitungen)präsentierte der GP einen Fachbericht “auf Basis des Expertenberichts” der Concentria GmbH (Quelle S 107 hier: https://www.eschenbach.ch/_docn/5126218/_Gde_Eschenbach_Jahresbericht-2023_web.pdf)
Obwohl der Expertenbericht das Gegenteil dessen Vorschlug, als der selbstverfasste Bericht des Gemeinderats (Der Experte empfahl die Einführung eines “Kleinstpensum-Schulpräsi” oder eines Rektors) liess sich die Bürgerschaft nicht täuschen. Entsprechend wäre es wohl auch sinnvoll gewesen, den Expertenrat weiter zu befolgen. Der Concentria Bericht (https://www.eschenbach.ch/_docn/5029924/202403_Evaluation-Führungsmodell-Schulen-Eschenbach_FachberichtConcentria.pdf) gab vor, was es nach der BüV der Reihe nach braucht:
Was lief im Hintergrund ?
Als erstes wurde mal die Beratungsfirma ausgewechselt. Schliesslich war der Bericht ja mühsam. Über alles andere kann man nur spekulieren, aber eines steht fest: Es wurde emsig gemauert aber auch rekrutiert. Mehr erfuhr man nie. Die Bürgerschaft erfuhr selbstverständlich nichts davon. Schon garnicht vor den Wahlen. Ganz bestimmt wusste man aber schon vor dem Wahlwochende wen man angestellt hatte. Auch keine Lehrperson der ESGO Schule wusste davon. Fest steht: Das Mauern hat super funktioniert. Das die Demokratie dabei ein stückweit auf der Strecke blieb und sämtlicher Wahlkampf ausgehebelt wurde ist ebenfalls Fakt. Spannend wird nun aber die politische Führung des neuen Rektorats. Die muss ja auch neu aufgegleist werden.
Politische Führung des Rektorats
Voller Spannung erwarte ich die Verkündigung, wie man den künftigen Rektor bzw. die Schulen politisch zu führen gedenkt. Mangels Schulrat gibt es da eigentlich nur eine ganz dumme Idee und zwei Alternativen dazu:
- Eine einzelnes Gemeinderatsmitglied oder der GP ist alleine für den “25 Mio – Betrieb” Bildung zuständig (Einziger Vorteil: GP/GR ist aus dem Schussfeld – bei Problemen muss nur eine:r “Konsequenzen” tragen)
die sinnvollen Alternativen dazu:
- 2-3 Mitglieder des Gemeinderats bilden das Führungsgremium
- Es gibt eine “Kommission Schule”, bestehend aus 1-2 GR, Rektor:in, 1-2 Schulleitung und 1-2 Lehr:innenvertretungen – die Kommission stellt Anträge an den GR, dieser ist abschliessend zuständig
Wie das Ganze rauskommt, wird sich sicher in den nächsten Tagen zeigen. Wer dem Ganzen vorsteht, wird sicher spannend. Aktuell kann es bei einer 1-Personen Verantwortung eigentlich nur Karen Peier-Ruser sein, es sei denn man habe von Anfang an dazu auf Neo GR Roger Wüthrich gehofft.
Führungsmodell Uznach scheidet aus
In Uznach ist der GP der Linienvorgesetzte des Rektors.
Gemeindepräsident Aerne kommt jedoch nicht in Frage, weil er damit endgültig Chef seiner Frau würde, welche ja als Leiterin der Finanzverwaltung Schule üppig zu dem Haushaltseinkommen beiträgt. Das GP Einkommen:
Lohnband gemäss Nelo für eine Finanzverwalterin (Administrative Sachbearbeitung 3) (kann natürlich auch höher sein – Nelo muss nicht eingehalten werden (Quelle hier)
Das will man ja sicher beibehalten, auch wenn solche ehelichen Querverbindungen in einem Organigramm eigentlich für die künftigen Rektor:in per se schwierig und ohnehin eigentlich nur in Eschenbach oder vielleicht noch im Wallis (dort mangels Einwohner) überhaupt möglich sind. Das wird eine Hypothek bleiben. Nicht weil Aerne oder seine Frau keinen guten Job macht. Beide haben solide Arbeitsnachweise. Doch so eine Kombination ist einfach per se in jeder Organisation schwierig und wird deshalb auch stets vermieden. Nur absolute Kontrollfreaks sehen in so einer Kombi kein Problem.