An der kommenden Budgetversammlung von übermorgen Mi 27.11.2024 segnet die Stimmbevölkerung indirekt ein Mietverhältnis in der Eibertfabrik ab, in welchem für die nächsten 10 Jahre die schulergänzenden Betreuung sein soll. Seit über 5 Jahren machten Schulleiterinnen auf das Problem aufmerksam, doch der Gemeinderat negierte es. Das Resultat: Eine Mietlösung ohne Aussenfläche und mitten im Verkehrschaos für rund 17’000 im Monat. Das heisst auf die geplanten 10 Jahre die stolze Miete von 2’036’571 Franken.
Vom Regen in die Traufe: Die Eine Miete loswerden und Eibert zumieten
Die Gemeindehausmiete kostete uns jetzt 20 Jahre lang CHF 277’800 pro Jahr. Wegen dem teuren Neubau für 17Mio lösen wir diese dann ca. 2028 auf. Wenn wir die alte Fabrik mitten im Vekehrsgewimmel zumieten, kostet dies aber wiederum CHF 203’657 pro Jahr. Dafür liesse sich einiges baulich realisieren. Doch das geht ja eben nicht, weil….
Investitionsstau Klappe die Zweite: Zuerst Dreifachturnhalle, dann Gemeindehaus – beides mal muss die SCHULE warten
Die Geschichte wiederholt sich. Seit 1997 schiebt man nun die Kirchackerrenovation hinaus. Damals war die Dreifachturnhalle der Grund. Nun müssen die Schulhäuser warten, weil man eben noch 17Mio für 50 Mitarbeiter in ein Gemeindehaus investieren will. Statt Schulhausrenovationen vollgas vorzuziehen von welchen über 500 Kinder und 60 Lehrpersonen profitieren, wird nur unter zähneknirschen und dank Petition ein bisschen vorwärts gemacht. Man lanciert einen Projektwettbewerb für 6 Kindergärten und ein…
Providurium neben einem Providurium
Man baut mal provisorisch zwei Schulzimmer für (1.62 Mio) neben das 25 Jähriges Provisorium “Pavillon Kirchacker”. Da fragt sich: Wäre es nicht günstiger von Anfang an gleich mit Mittagstisch zu erweitern, da die Aufstockung sicher billiger im gleichen Zug zu erledigen ist? Brandschutz und Behindertengerechtigkeit hat ihren Preis – aber das sind Kosten die überall noch nicht gelöst sind, wo die SEB reinkommen könnte.

Provisorium in bester Gesellschaft
Dem Kirchacker verpasste man übrigens 2003 ein Notdach aus Blech, dass auch schon wieder undicht ist:

Die Fenster des Kirchackers sind nun seit 1978 ohne Gummidichtung am nach draussen heizen:


Statt einen Mittagstisch und Hort am einzigen richtigen Ort (=im Gebiet Kirchacker) einzuplanen, behauptet man noch immer, dass man mit der “flexiblen Mietlösung” im Eibert am besten fahre. Die Gesamtsanierung Kirchacker ist noch immer mit 5.130 Mio im Budget 2028… Die Fenstersanierung verschiebt sich nun seit 1997 Jahren immer wieder nach hinten, obwohl an der Büv 1996 beschlossen wurde, dass man die Sanierung angeht…
Budget 1997:

20 Jahre später- Budget 2017:

Ab 2019 spricht man dann von einer Gesamtsanierung – so auch Budget 2025 – stets immer 3-4 Jahre später. So wird es eben nie formal “beschlossen” sondern nur im Investitionsplan ausgewiesen:

24 Mio Schulhaus Kosten alleine im Dorf Eschenbach bis 2029 – doch ein GH für 17 Mio eilt?
Ganz ehrlich: Ich verstehe die Logik nicht. Die Liegenschaftsstrategie hat man längst verlassen und ist um 2 Jahre verschoben. Man hat die Liegenschaftsstrategie bisweilen nicht mal im Gemeinderat verabschiedet! Die Liegenschaftsstrategie von St. Gallenkappel und Goldingen ist noch nicht mal bekannt. Keines der vier vorgestellten Szenarien beinhaltet gleichzeitig die SEB im Dorfschulhaus baut einen 6er Kindergarten, ein neues Obergass Schulhaus und plant die Erweiterung Altersheim nicht hinter der Kirche (dort wo das 1.62 Mio Schulprov. hinkommt) . Dieses Szenario gibt es nicht- wird aber so umgesetzt.
Die Liegenschaftsstrategie führt im November 2023 noch ein erweitertes und saniertes Provisorium auf, welches bis heute nicht gibt. Der Kindergarten wäre schon geplant und der Ersatzneubau Obergass voll dran…

4 Monate später im März 2024 ist das Obergass schon 3 Jahre später dran – welches ja voraussetzung für die Aufhebung für das Schulhaus Dorf ist, wo nach dieser Planung erst frühstens 2032 oder gar 2034 die SEB einziehen kann:

Ebenso gibt es kein Provisorium mit zwei Schulzimmern für 1.62 und die Strategie ist gerade mal ein Jahr alt. Die Liegenschaftsstrategie hat für die dringlich zu lösende Schulergänzende Betreuung gerademal bestenfalls auf das Jahr 2030/32 eine Lösung: Im alten Dorfschulhaus soll die Schulergänzende Betreuung einziehen – ganz am Schluss wenn wir alle anderen Neubauten und erledigt haben. Der Witz: Wir brauchen bereit heute eine Lösung, weil es noch gar keinen Raum dafür gibt.
Seit 2020 ist klar, dass die SEB kommt
Ich schrieb vor einer Woche an unserem GP folgendes:
“Es geht mir darum zu erfahren, wie man das Problem kurz- und vorallem langfristig zu lösen gedenkt. Die Liegenschaftsstrategie liefert dazu erst in 10 Jahren eine Antwort und damit keine brauchbare Lösung – mal abgesehen davon, dass sich das Dorfschulhaus dann doch eher noch als Schulhaus als als FEB / SEB eignet. Gerade als KR weisst Du, bzw. warst beim Entscheid selbst dabei. Du weisst seit ca. 2021, dass die verpflichtende SEB nur noch ein bisschen verschoben aber nicht mehr aufzuhalten ist. Spätestens am 21.9.2022 war klar, dass auf 2024 eine Lösung her musste. Vor 5 Jahren am 29.November 2020 (!!!) hat das Stimmvolk bereits die dazu nötige Anschubfinanzierung gesprochen. Wir haben nun 2025 aber noch immer keine Mittagstischlösung für Eschenbach im Budget. Die Schulleiterin des Kirchackers und die Geschäftsleitung hat mehrfach und nachweislich seit Jahren für Weitsicht zum Thema Mittagstisch gekämpft. Die Fakten sind hier: Kinderbetreuungsgesetz | sg.ch
Tolle Jahresabschlüsse sind nur die halbe Wahrheit, wenn sie auf Bevölkerungswachstum beruhen und man aber die vorgeschriebenen Service Public-Einrichtungen nicht bereit stellt. Zudem: Wachstum durch Bauen bedeutet fast immer VIELE KINDER – Eschi ist da voll absehbar (und wurde von Schulleitungen mehrfach darauf hingeweisen) in den Hammer gelaufen. “
Die Antwort auf die Fragen waren dann einfach ein paar Ausreden an der Vorversammlung und….
Das grosse Geheimnis um ein Plan B
An der Vorversammlung von letzter Woche wollte man das Geheimnis nicht lüften, wie man die SEB Frage zu lösen gedenkt. Fakt ist: Der Eibert ist mit einer Einsprache zugetischt und könnte frühstens in zwei Jahren umgesetzt werden. Der GP liess jegliche Transparenz missen und klärte uns alle auf, dass die Schulergänzende Betreuung eine gebundene Ausgabe sei, zu welcher man verpflichtet sei. Man habe zudem einen Plan B.
Angesprochen auf die Budgetkompetenz wand man sich heraus, dass man sich nicht an die Regel von 100’000 bei jährlich wiederkehrernden Kosten halten müsse, weil man die SEB eben anbieten müsse. Mit der Logik könnte man auch Schulhäuser oder Provisorien bauen, ohne eigenes Traktandum für 1.62Mio ;-).
Der Plan B besteht vermutlich in etwa daraus, dass man im Rappi 10 zwei Wohnungen und wahrscheinlich die Praxis künden müsste (lange Kündigungsfristen sind absehbar…) oder Kinder mit dem Schulbus nach Chappele shuttelt, was auch ein Idiotie und Kostenwahnsinn wäre.
Häuser kaufte man schonmal mit dem Argument SEB auf Vorrat
Aber für SEB eignen sie sich genau so wenig, wie der Eibert oder das heute genutzte “Odermatthaus” bei der Oberstufe Breiten. In jedem Objekt müsste ca. für 1/2 Mio Geld in den Brandschutz, Sanitäre Anlagen, Behindertengerechtigkeit, Umkleide, Küche etc. investiert werden. Man kann ja nicht von jedem Hofpartyraum separate Lavabos für Handhygiene z.b. in der Hofküche oder Hofladen verlangen, aber selber sich an nix halten. Im Januar 2023 wurden wir darüber informiert, dass der GR ein Haus für Betreuungsangebote gekauft hat…

Lösung: SEB Schulergänzende Betreuung jetzt planen und bauen statt teuer mieten
Buchhalterisch ist die Miete im Eibert ein absolutes Verlustgeschäft und die Folge von unglaublichem verschlafen und ignorieren von Vorgaben. Zudem ist das Ganze auch eine verpasste Chance die Synergien von Neubauten mit den neuen Vorgaben abzugleichen. Man baut nun für 1.62 Mio zwei Schulzimmer und in zwei Jahren 6 Kindergärten im Kirchacker für 6.5Mio. Beide Projektierungen sind schon am laufen – beide beinhalten keinen SEB. Man kann mir doch nicht weiss machen, dass man die SEB nicht in diese Projekte hätte einplanen können. Von mir aus sogar als “Option” – so wie wir mal extra noch über eine Tiefgarage neben einer Turnhalle abgestimmt hatten. Dann hätte man als Alternative aber auch aufzeigen müssen, dass man sonst 203’607.- vermietet.
Schlammassel vorprogammiert – wenn man nicht baut!
Man kann es drehen und wenden wie man will: Wenn wir nicht selber eine Lösung bauen, kommt es nicht gut. Sei es einen zweiten Stock auf die 1.62 Mio teuren neuen DoppelSchulzimmer oder in die Turnhalle Kirchacker: Die Schulergänzende Betreuung muss im Kirchacker ohne Mietlösung realisiert werden. Der Bedarf wird zunehmen. Wenn Wohnen, Krankenkasse und das Leben immer teurer werden, ist es künftig immer schwieriger, dass stets in jeder Familie zuhause bleibt. Der Return of Invest einer SEB ist logisch – auch für die Gemeinde: Zwei Einkommen generieren mehr Steuereinnahmen und alleinerziehende können zur Arbeit, was das Sozialhilfebudget enorm entlastet. Wer SEB nicht realisiert und fördert, zahlt drauf – in unserem Fall CHF 203’607.- für nix und nochmal nix. Auch wenn man darüber schweigt, ist das einfach unglaublich viel Geld für eine unglaublich schlechte Miet-Lösung!

Stellen sie sich mal vor, dass sie 46.- / Tag bezahlen, damit ihr Kind in diesem Raum den Tag verbringen darf… klar wird er noch umgebaut aber: Draussen wird er nie sein.
Schänis baut 1 Kindergarten für 300`000.00 chf
https://linth24.ch/articles/221421-chindsgi-klasse-soll-in-container
Würde Eschenbach die beiden Kindergärten gleich ausführen wie Schänis, würden wir 1 Mio. sparen.
So einfach ist die “Milchbüächli” Rechnung.
Die 2 Provisorien müssen erstellt werden. Die Frage ist, zu welchem Preis.