Schulpräsident auf Schlingerkurs

Seit Jahrzehnten ist der Bedarf an zusätzlichem Schulraum als auch der Sanierungsbedarf bekannt. Doch für die Fusion und die Dreifachturnhalle wurde alles unter den Teppich gekehrt, die Lehrpersonen stets vertröstet und der Finanzbedarf heruntergespielt. Nun kommts zum plötzlichen Richtungswechsel: Auf Sommer 2024 trifft ein, was seit Jahren berechnet wurde: Es fehlt Schulraum für eine halbe Kindergartenklasse. Das scheint dem Schulpräsident gerade recht zu kommen: Er will eine CONTAINERLÖSUNG noch vor der Bürgerversammlung durch den GR peitschen und damit das schlimmste Zimmer im Pavillion gleich auch noch umzügeln. Sie lesen richtig: Also ziemlich genau nach einem Jahr gilt plötzlich wieder das Gegenteil dessen, was uns BürgerInnen erzählt wurde. Damals hiess es: Wir wollen ein Gesamtkonzept, weshalb wir den Pavillion nicht gesondert behandeln können.

Dann kam eine sehr unbequeme Bürgerversammlung (Nov. 23) für den Schulpräsident und jetzt vor einer Woche sickerte durch: Er will Container bauen. Ein Schelm wer böses denkt: Am 4.April 2024 ist Bürgerversammlung. Da wärs doch praktisch, wenn man ganz nebenbei allen vorauseilend den Wind aus den Segel nehmen könnte, indem man über einen bereits beschlossenen Containerbau informieren würde.

Beim Personal war das alles inzwischen einfach zuviel. Es haben alle drei Personen gekündigt, welche sich die Schulleitung im Kirchacker mit unterschiedlichen Pensen teilten. Alle drei waren bei Schüler:innen, Eltern und Mitarbeitenden äussert beliebt. Nur bei einem wohl nicht: Ihrem Chef. Schliesslich wurde der Schulraumbedarf schon lange gemeldet – spätestens im Dezember war auch die Dringlichkeit bei der Chefetage gelandet. Wie jedes Jahr im Dezember.

Ein Protokoll des epischen Slalom- und Schlingerkurses über Jahrzehnte

Kurzfassung per Film

Es ginge auch anders: Blick nach Schmerikon

Dasselbe Schulhaus – derselbe Architekt. Der Unterschied: Alles bereits vor Jahren saniert und längst angebaut. Flachdach isoliert, Fenster ersetzt, PV installiert, Kosten im Griff:

2024: 7. Februar – Schulpräsident mit Liegenschaftsverwalter nehmen Augenschein

Der Zufall wollte es, dass ich genau dann über den Pausenplatz lief, als der Liegenschaftsverwalter und der Schulpräsi mit Mappe unter dem Arm den “Bauplatz” besichtigte. Das war der Beginn meiner Recherche.

2024: 6. Februrar – Austausch Gemeinderat mit Ortsparteien

Kein Wort wurde über dringliche AdHoc Lösungen vom Schulpräsident gesprochen. Auch der Rest des GR schien nichts zu wissen. Man werde wohl bald Schulraum brauchen, sei aber noch am schauen…hörte sich nicht nach superdringlich an. Auch von der Mittagstischbetreuung im Eibert Areal kein Wort. Dabei muss das Ding auf Sommer gebaut sein. Geheimniskrämerei pur!

2023: 30. November – Bürgerversammlung

Das der Schulpräsi in Bedrouille gerät, wird offensichtlich: Einmal mehr bemängeln Votanten die Zustände im Kindergartenpavillion. Im Winter zu kalt, im Sommer zu heiss, es mieft. Zu reden gibt auch das Schulführungsmodell. Bereits bekannt: Einen Monat zuvor hat die beliebteste und Schulleiterin nach über 25 Jahren TopJob gekündigt: Sie war die Haupt SL des Kirchackers. Der Schulpräsi hat aber vorgesorgt: Aus dem Nichts hat er mitgeteilt, dass eine neue Schulleiterin bereits eingestellt sei. Die Botschaft für Insider: Wer unbequem ist, brauchen wir nicht. Jede ist ersetzbar. Das man dabei auch die intern aufgebaute SL Stv. indirekt rausstellt, wurde in Kauf genommen. Deren Kündigung wurde jetzt soeben im März 2024 bekannt. Ebenfalls sehr beliebt im Lehrerteam. Stattdessen beginnt Anfangs April eine Neue Profipolitikerin und ehemalige Schulpräsidentin aus Winterthur als Schulleiterin.

2023: 21. April – Medienmitteilung: Nachhaltige Liegenschaftsstrategie statt Massnahmen im Pavillion

Die Medienmitteilung sagt unmissverständlich, dass man den zu dieser Zeit in den Medien herumgeschleifte Kindergarten mit Mäusen und Schimmelverdacht nunmal nicht durch etwas anderes ersetzen könne: Man wolle nachhaltig und koordiniert mit einem Gesamtkonzept die Liegenschaftsstrategie angehen. Die Botschaft: Problem erkannt – Keine schnelle Lösung gewünscht bzw. möglich…Ein Auszug davon:

2023: 5. April: Bürgerversammlung

Das Protokoll S.15 liesst sich kurzweilig: Die Bürger:innen bekennen klar Farbe und wünschen sofortigen Fokus auf korrekte Schulräume. Das Gemeindehaus könne warten. Der GP kommt wieder mit “Liegenschaftsstrategie” und das man keinen Schnellschuss machen könne…

2023: 29.März – Vorversammlung:

Eine Lehrerin nimmt allen ihren Mut zusammen und erfragt am Einwohnerabend, warum der GR das Gemeindehaus priorisiere, während der Kindergarten zunehmen in einem desolaten Zustand sei und sie z.b. wegen den Mäusen Bastelsachen wegwerfen müssten, Spiel entsorgen usw. Die Reaktion des GP: Als Angestellte der Gemeinde habe man sich an Gemeindeversammlungen nicht zu melden. Die Lehrerin ist zwar Bürgerin aber völlig perplex. Offensichtlich haben zwar die Köpfe gewechselt, aber die Haltung ist in Eschi schon lange die Gleiche: Die hohen Männer hinter dem Pult verbieten jedem Angestellten den Mund. Aber: Antreten müssen sie – das wird per Whatsapp eingefordert. Schliesslich sind das schnell mal 20 Hände.

1997 – 2018: Ständiges Vertrösten der Lehrpersonen auf “Später”

Stellen sie sich vor: Es gibt Lehrpersonen, welche seit 1997 an diversen “Arbeitsgruppen” für ihr neues Schulhaus mitwirkten. Alles Rohrkrepierer… Passiert ist nix!

Die letzten 10 Jahre:

1997: Alle Abklärungen waren gemacht. Die Aufstockung in trockenen Tüchern. Darum baute man schon mal das Oblicht, welches als Treppenhaus dienen sollte.

Gut sichtbar: Die mittleren drei Stützen waren demontabel, weil dort der Durchgang gewesen wäre.

Wirklich gebaut hat man nix ausser ein Notdach aus Blech. Das unschöne Gebastel ist noch heute dort und ist bereits wieder undicht.

ÜBRIGENS: Der Architekt hat sogar an eine Dreifachturnhalle, eine Schwimmhalleund 8 zusätzliche Schulzimmer gedacht – dies schon 1976 (!) Realisiert ist notabene nur der quadratische Teil mit dem gut sichtbaren 10 Stützen. Daneben angebaut die mit “Erweiterung” angebaute Dreifachturnhalle. Das heutige Asylheim kam ja dann 1985 als Schulraum-Provisorium dazu. Dort war eine Schwimmhalle gedacht. Auf dem heutigen oberen Fussballplatz ein weiterer Anbau mit 4 – 8 Schulzimmern- je nach Stockwerken. Geplant war alles. Gebaut wurde nix. Nicht mal saniert !!!

Lehrpersonen sollte man nicht verärgern und auf den Sanktnimmerleinstag vertrösten – vorallem gute und engagierte Lehrpersonen sind längst Mangelware. 5 km weiter fahren gibt 15’000-20’000 mehr Lohn (Kt. ZH) oder in Rappi Jona zwei zusätzlich bezahlte Wochenstunden!

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