Gemeinderatswahlen – Die Dörfer und die Jungen sollten vertreten bleiben

 

 

 

 

 

Dorfvertretung-Unabhängigkeit-Flexibilität

Bei soviel Kandidierenden leiten mich letztlich Grundsatzfragen. Insbesondere auch deshalb, weil alle vier Kandis absolut ihre Stärken aufweisen und wählbar sind, helfen meines Erachtens wegweisende Grundsätze. Es bleibt zu hoffen, dass alle auch nächstes Jahr (Gesamt – Erneuerungswahl) wieder antreten.

  1. Ortsvertretung:Wird durch diese Person der Vertretung der Ortsteile unserer riesigen Gemeinde (55km2) genügend Rechnung getragen? 
  2. Unabhängigkeit im Rat: Weisst die Person genügend Abstand / Unterschied zu den Ratskollegen auf oder gibt es in einem Bereich zu viel Nähe?
  3. Unabhängigkeit zur Baulobby: Weisst die Person genügend Abstand zur Baulobby auf?
  4. Ressourcen: Hat die Person beruflich wie privat genügend Zeit und Flexibilität sich in Themen und Geschäfte reinzuknien – Sind die Interessen genügend breit? 

1. Vertretung der Ortsteile

Eschenbach ist riesig und in einem Jahr stehen Erneuerungswahlen an. Es ist mit bis zu drei Demissionen zu rechnen. Momentan sind alle Ortsteile vertreten. Goldingen könnte ganz rausfliegen (Frau Raimann ist schon sehr lange engagiert, hat bereits bei der Fusionsvorbereitung tatkräftig mitgewirkt).  Ermenswil bleibt vermutlich drin. Eschenbach ist doppelt vertreten. St. Gallenkappel wäre bei der Wahl von Karen Peier-Ruser oder Marcel Rohner mit 3 Personen klar übervertreten und würde es auch nach den Wahlen 2020 bleiben. Ich bin überzeugt, dass es gerade für eine sehr junge Gemeinde sehr bedeutend ist, dass sich jeder Ortsteil vertreten fühlt und vorallem die alten Gemeinden mindestens mit einem Mandat,  optimalerweise gar doppelt vertreten sind. Alles andere kommt in einer Demokratie nicht gut. Gerade in der Schweiz ist “Vertretung der Orte” unabdingbar. Darauf wird auch in Kanton und Bund stets geachtet. Fazit: 1 Punkt für Iris Wäckerlin

2. Zuviel Nähe im GR ist nicht dienlich – Heterogenität ist wichtig

Egal ob Partei, Wertehaltung oder Interessensvertretung: Ein guter Gemeinderat zeichnet sich durch Vielfalt aus. Es gilt zu verhindern das ein Führungstandem entsteht, welches sich über allzustarke Nähe zum neuen Gemeindepräsident auszeichnet. Auch wenn man sagen kann, dass ja der Rat dennoch auch 7 Personen besteht:  Eschenbach hat genügend “Lehrblätz” hinter sich, welche letztlich durch solche Führungstandems entstanden. Der jetzige GR ab Oktober 2019 ist bunt durchmischt. Zuviel Nähe ist derzeit nicht zu vermuten. Entsprechend gilt es bei der Ersatzwahl dieses (endlich!) ausgewogene System nicht wieder einseitig zu machen. Gewisse Wertetandems gibt es bei der Auswahl an Kandis mit dem neuen GP- vorallem im Privatbereich. Meines Erachtens würde deshalb eine junge Perspektive gut tun, die bringt Andreas Gadient (1983) und Iris Wäckerlin (1986) sicherlich mit. Am liebsten wäre mir natürlich noch eine Person links der Mitte, doch dass steht ja leider nicht zur Auswahl 😉 .           Fazit: 1 Punkt für Andreas Gadient und 1 Pkt Iris Wäckerlin

3. Abstand zur Bau- und Bankenlobby

Eschenbach leidet – und das wissen die meisten Menschen die hier leben – an gewissen Netzwerken die zu dicht sind. Die Bau- und Bankenlobby mit den immer gleichen Männern an den Schalthebeln würden am liebsten jede Wiese verpflastern und denken unsere Gemeinde vom Autofenster aus. Man trifft sich beim Bier in der Beiz oder auf dem Fussballplatz und alles läuft wie geschmiert: Üppige Einzonungen und freie Fahrt für Autos, statt Lebensqualität in den Dorfkernen und sichere Schulwege. Marcel Rohner ist Baustoffzulieferer, Andreas Gadient arbeitet bei einem Kies-/Betonunternehmen. Fazit: Theoretisch ein Punkt für Karen Peier-Ruser (was der Hintergrund  FDP eher wieder verwässert) und 1  Punkt für Iris Wäckerlin. 

4. Themenvielfalt sowie zeitliche und berufliche Flexibilität 

Nach dem spannenden und sehr fruchtbaren Kanditalk vom 18. September mag jeder seinen eigenen Favoriten haben. Bei Frau Peier-Ruser (Ärztin) und Iris Wäckerlin (Arbeitsagogin HF /ursprünglich Schreinerin) ist sehr viel Knowhow in Betreuung, Gesundheit und Soziales zu vermuten. Im Bereich Technik bestechen sicher eher beide Männer aus ihrem beruflichen Hintergrund heraus. Marcel Rohner ist klar der Business-Verkäufertyp mit dem lockeren Spruch zur richtigen Zeit und jemand der gekonnt Fragen begegnen oder diese auch umgehen kann. Andreas Gadient eher der überlegte Junge mit breitem Interesse, Offenheit und klar signalisierter Lernbereitschaft. Mit Zahlen und schwierigen Fragen scheinen alle vier jonglieren zu können. Politisch scheinen Frau Peier-Ruser  und Iris Wäckerlin am meisten erfahren. Peier-Ruser  war als junge Frau ehemalige  Vizepräsidentin der Eidgenössischen Demokratischen Union EDU SG (evangelikale Kleinpartei, nahe der SVP) und NR Kandidatin. Heute arbeitet sie beim Kanton im Bereich Public Health und ist daher sicherlich auch täglich im Umfeld der Politik am agieren. Frau Iris Wäckerlin berichtete am Abend mehrfach aus jüngsten Entscheiden im Kantonsrat z.B. zum Thema Feuerwehr, Alters – und Verkehrspolitik und scheint sich breit für Themen des Gemeinderats zu interessieren und informieren. Frau Wäckerlin war mal bei den UGS Linth (Unabhängig Grün Sozial, früher LDU) als Kantonsratskandidatin in Erscheinung getreten. Beide Frauen waren zudem  auch in Hintergoldingen am Workshop (23.Sept) zur Schulhausumnutzung zu Gast. Bezüglich Flexibilität bestechen ebenfalls beide Frauen mit ihren beruflichen Teilzeitpensen sowie auch Andreas Gadient, welcher bisweilen (ohne Fam.) sicher viel Zeit in ein solches Amt oder einzelne Projekte investieren könnte. Letztlich ist für ein solches Amt sehr oft auch die Präsenz entscheidend. Fazit: 1 Punkt für Peier-Ruser, 1 Punkt für Iris Wäckerlin und 1 Punkt für Andreas Gadient.

Lange Rede kurzer Sinn: FÄHIG SIND ALLE und hoffentlich auch alle nächstes Jahr am Start wenn es um allfällige weitere Neubesetzungen geht. Im Sinne einer Verjüngung aber vorallem auch mit Blick auf die Vertretung von Goldingen wäre Iris Wäckerlin mit obenstehender Begründung eine gute und vernünftige Wahl.

 

 

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