Bausatire: Schwarzarbeit ohne Baubewilligung? Nein- Zivilschutz im Einsatz beim Kameraden..

Diese Woche stehen in Rüeterswil 120 Zivilschutzpioniere für einen privaten Landwirtschaftsbetrieb im Einsatz. Die einen Bauen den Stall um, die anderen lassen den ausgebrochenen Beton und Ziegelsteine in der Wiese verschwinden, weitere Grillen, spalten Holz und anderen sind am Heiss entsorgen und verbrennen ganztags was herumliegt. 120 Mann und teueres Gerät mit öffentlichen Geld über EO entlöhnt. Ob es einen Zusammenhang Saubere Sache – Nach 2 Tagen haben sie offensichtlich nun sogar auch noch eine Baubewilligung dafür erhalten. Wenn Eschenbachs Baubehörde will, dann kann sie alles bewilligen – ohne Baustopp, ohne Strafverfahren, ohne zu tagen und vorallem: Ohne Zuständigkeit. Wie auch immer dieser “Ausbildungkurs” zustande kam: Er kommt dem Hofbetreiber, welcher selber Gruppenführer im Zivilschutz ist, sicher sehr gelegen.

Die Fotostory und einige interessante Infos finden sie hier…

4 Tage lang rollen je 30 Mann jeden Tag von Rappi her ein…

Material bringen sie auch gleich mit..

Die einen Spitzen die Lager und Betonbarren heraus…

Wichtiger Hinweis: Überall kleben ein paar Plakate. So sieht “Schwarz..” äh “Orangearbeit” dann aus wie Ausbildung…

Die Kollegen vor dem Stall zerkleinern die Beton und Bachsteine:

…welche dann ihre Kollegen bei Drainagen und Leitungen verlochen…

…oder kurzerhand die übrigen Inertstoffe am Waldrand üppig mit Dreck vermischen und auf die Weide kippen:

Da noch nicht alle Arbeit haben, lernen sie auch noch Motorsäge bedienen. Sieht zwar bei näherer Betrachtung eher wie Brennholzspalten und aufbeigen aus, aber das ist doch eh egal. Zudem ist die Truppe 500m von den Kameraden (und vorallem ihrem Gruppenführer) weg und steht deshalb eh meist einfach am Schatten. Bei 3 Ster pro Tag und 5 Mann kann man wirklich auch nicht von (schwarz)arbeiten reden. Die Spalten nur aus Langeweile 😉

aporopo Holz: Was macht man mit Holz das weg muss – genau: Warm entsorgen- und schon lernen 5 Mann wieder etwas…

INFOBLOCK

Bauen ausserhalb Bauzone à la Eschenbach

Passiert es ihnen manchmal auch, dass sie 120 Mann zum arbeiten einladen, aber ganz vergessen eine Baubewilligung einzuholen? Keine Sorge: Eschenbach lässt ihren Vorzeigebauern nicht hängen. Schliesslich kennen sich beide Parteien (Bauer und Gemeinde) bereits vom letzten Umbau ohne Bewilligung- damals bei der Altschwandstrasse. Das Eternit liegt noch heute hinter der Scheune. Blöd war damals der Brand, welcher den Umbau auffliegen liess und die Feuerwehr statt ein verlassenes Haus ein Umbau kurz vor Vollendung antraf. Das beste daran: Das Haus war nur gepachtet – die eigentliche Besitzerin wusste garnichts davon. Seither streiten sie vor Gericht. Das Eternit kann warten.

Im aktuellen Fall ist aber alles sauber: Die Kühe werden staunen, wenn sie von der Alp zurück sind. Statt ein Anbindestall bekommen sie einen Laufstall. Das löst in 99,9% ein Bauverfahren ausserhalb Bauzone aus – weil ja eben ein Laufstall bekanntlich auch Auslauf braucht und somit ganz viel Mist ausserhalb des Stalls anfällt. Abwassertechnisch eine ganz andere Sache. Zudem braucht so ein Laufhof ja auch eine Betonwanne usw.. Oder aber der Laufbereich ist im alten Stall – wo es dann aber für die Kompostbewirtschaftung eine dichte Bodenplatte bräuchte. Doch keine Sorge: Dafür gibt es eben die 0,1% Ausnahme. Besonders in Eschenbach die “Bewilligung à la Eschenbach”!

Die schlankste Baukommission der Welt

Ein Mann ein Wort. Das musste wohl genügen. Denn: Da kann es garkeine trockene Tinte auf einem Formular geben. Es ist ja kaum vorstellbar, dass seit dem Baustart am Di nun plötzlich die ganze Baukommission tagte oder eben mal rasch über Nacht ein Baudossier eingereicht wurde, eine Entsorgungsmeldung beantragt, vom Forstamt eine allfällige Rodung etc…

Zudem ist der oberste Lohnempfänger der Gemeinde ja auch noch Kantonsrat und dieser hatte dieser Tage Session in der Hauptstadt. Sein grösstes Projekt war übrigens bisher im Kantonsrat die Reorganisation des Zivilschutzes. Seither gibt es keine Misswirtschaft mehr wie früher, als noch jede Gemeinde ihre Unterhaltskosten mit Zivilschutz drücken durfte. Das üppige Material von damals ist übrigens alles in diversen Ställen der Region verschwunden: Pumpen, Werkzeug, Schläuche…

Der Chef der Bauverwaltung ist in seinen wohlverdienten Ferien. Trotzdem nahm sich gestern Abend irgendjemand der Gemeindebehörde Zeit und war offenbar vor Ort. Heute morgen um 9:30 wurde mir vom Landwirt grinsend gesagt, dass die Gemeinde alles bewilligt hätte. Das ist ja super – blöd ist ja einfach, dass über ein Bauverfahren ausserhalb Bauzone eben nicht die Gemeinde entscheiden kann, sondern nur das AREG, Abt. Bauen ausserhalb Bauzone.

Quelle:

https://www.sg.ch/bauen/raumentwicklung/bauenausserhalbbauzonen.html

Entsorgung kein Problem – dank Wegschaubehörde

Wenn gestern tatsächlich ein Gemeindevertreter auf Platz war, dann musste dieser blind sein. Vom Stall weg führt ein frisch ausgekarrter Weg die Wiese herunter. Am Waldrand türmen sich hellgraue Schutthügel auf. In jedem Fall müssen Abfälle stets richtig entsorgt werden. Ab 200m3 gibts dazu noch viele weitere Auflagen. Auf jeden Fall sind die Zeiten längst vorbei, wo man einfach Backsteine und Beton kleinspitzen kann und an den nächsten Waldrand kippen.

(Quelle: https://www.sg.ch/umwelt-natur/umwelt/Vollzugshilfsmittel/Abfall/bauabfaelle.html)

oder hier der ganze Ablauf: https://www.sg.ch/umwelt-natur/umwelt/Vollzugshilfsmittel/Abfall/bauabfaelle/_jcr_content/Par/sgch_accordion_list_1723884563/AccordionListPar/sgch_accordion_18143/AccordionPar/sgch_downloadlist/DownloadListPar/sgch_download_1033058054.ocFile/bafu_mineralische_bauabfälle.pdf

Äste, Holz und was sonst noch herumliegt Heiss entsorgen sieht ja keiner…

Gestern gabs beinahe ein Waldbrand und Rauch und Feuer war weit herum sichtbar. Offensichtlich gilt auch in diesem Fall eine Spezialregelung. Im übrigen Kanton gilt jedoch aber gemäss Luftreinhalteverordnung dies:

(Quelle: https://www.sg.ch/umwelt-natur/umwelt/Vollzugshilfsmittel/Luftreinhaltunggemeinde/aufsicht-ueber-das-verbrennen-von-abfaellen-im-freien-.html)

Fazit: Es ist und bleibt immer dasselbe Lied. Die einen können alles, andere nichts. Die Baubehörde greift bei den einen durch, andere lässt sie gewähren. Es kommt nicht darauf was man macht, sondern wer.

Und: Jeder Zivilschützler da hinten weiss ganz genau, dass dies eine absolute Fakeübung ist. Da wird geholfen und es gab auch klare Ansagen an alle: Es muss wie eine Übung aussehen!

Lügen haben kurze Beine – oder in diesem Fall einfach orange T-Shirts 😉

9 Gedanken zu „Bausatire: Schwarzarbeit ohne Baubewilligung? Nein- Zivilschutz im Einsatz beim Kameraden..“

  1. Danke für den Bericht. Ich war der 1. Arbeitstag vor Ort, wir waren zu 4. vo. 9 bis halb 9 Uhr am Ausmisten, was eigentlich gemacht werden sollte. War aber nicht. Und zwar schon lange. Und so jemand soll Berufsschullehrer und Betriebsberater sein? Zudem erwarte ich von den Leuten dort wenigstens ein “guten Morgen oder Hallo zusammen”. Aber nein, da ist der Instagram Beitrag wichtiger. Es ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Landwirten und sonst Selbstständigen. Wir müssen unseren Dreck auch selbst erledigen. So ein Bericht sollte in die Zeitung!

  2. Immer wieder schade zu lesen, wie unsere, ja, fast schon traurige Gesellschaft niemanden etwas gönnen mag… vor allem! Es werden Fake News aus Eifersucht geschrieben, was in diesem Artikel steht ist zu 100% Quatsch und man riecht den Neid unter den Bauern 10km gegen den Wind… im Zivilschutz wurde seit langem darüber gesprochen etwas gemeinnütziges machen zu können, etwas wobei man die gelernte Theorie in der Praxis üben kann. Nach 5 Jahren purer Theorie ohne Praxisanwendungen hat der Zivilschutz endlich eine Möglichkeit gefunden einer Familie die sich bereits im Alltag den Arsch aufreist und rund um die Uhr arbeitet und dafür sorgt, dass Lokal Fleisch, Milch und weitere Nahrungsmittel nachhaltig und gesund verkauft werden! Warum soll eine solche Familie nicht unterstützt werden? Wobei der ZS gleich seine Gerätschaften testen und anwenden kann? Das hat nichts mit Steuergelder zu tun, die werden ohnehin an den WKs verpulvert! Das liegt an eurem Neid! Der Bauschutt wurde ordnungsgemäss entsorgt, am Grill stand die Küchenmanschaft und das Feuer, ja das Feuer geriet etwas ausser Kontrolle, wobei wir die Umgebung abgesichert haben und zusätzliche Erfahrung in sachen Waldbränden sammeln konnten! Und genau ihr die diese Artikel schreibt, bettelt um Hilfe vom ZS und danach heisst es, dass man den ZS ja eh nicht gebrauchen kann, geht und wascht euch die Kappe, wascht euren Neid und lasst die Menschen leben! Und solltet ihr ein Problem haben, dann klärt es mit den Gemeinden! Denn die Privaten haben hier nichts damit zu tun, ohne dass man die Hintergründe kennt sollte man ohnehin die klappe halten und den Frust nicht mit einem solchen Bullshit Artikel rauslassen.

    1. das hat nichts mit Neid zu tun. Sondern einzig mit KOSTEN und RECHT. Ich mag jedem Landwirt seinen Stall gönnen. Doch jedem mit den gleichen Spielregeln und selben Verfahren. Das eine Baustelle ohne Baubewilligung betrieben wird, ist mal das eine. Wenn jedoch gleich auch noch 120Mann gratis diese Arbeiten verrichten sollen, dann wird’s schräg. Da geht es um Löhne die ein Unternehmer hätte zahlen können. Um Abwasser, um Abfall etc. Drum grätschte ich rein. Ein bisschen unter dem Hag durch fressen kann man mal stehen lassen. Aber nicht wiederholt und immer dreister von immer denselben…

    2. Neid, Eifersucht, Fake News und das anonym als Gohtdi nüt aa. Sie entlarven sich ja selbst. Mit Neid bei Herrn Ivo Kuster hat das gar nichts zu tun. Eher mit Mut und Zivielgourage. Er hat selbst nichts davon aber die Bevölkerung schon. Neid wird seit Jahren immer wieder von denen ins Feld geführt die krumme Sachen und Sächelchen drehen und Andere im Ruf schädigen und lächerlich machen wollen. Eine primitive Tour um direkt auf die Person zu zielen ohne den Namen nennen zu müssen. Ich kanns fast nicht mehr hören.
      Fake News: „der Bauschutt wurde ordentlich entsorgt“. Sie sind offenbar der Massstab was ordentlich heisst. Hier müsste die Baupolizei nun genau hinschauen und sicherstellen dass sämtlicher Schutt aussortiert wird (mit oder ohne Zivielschutz) und nicht bloss zugedeckt. Auch für einen solchen Wegbau braucht es eine vorgängige Baubewilligung. Ob eine SG Baubehörde Willens und in der Lage ist das Zudecken mit Wegmaterial ohne vorgängige Baubewilligung zu verhindern ist wohl fraglich.
      Und zu Guter Letzt: Der Zivielschutz behandelt Äste wie Abfall und zündet diesen Abfall an. Dies nach ihrer Darstellung um Erfahrungen „in sachen Waldbränden“ zu machen, nachdem das Feuer „etwas ausser Kontrolle geraten ist“. Äste aus dem Wald sind keIn Abfall, dürfen nich (mehr) verbrannt werden sondern gehören zurück in den Wald wo sie für das Ökosystem wichtige Aufgaben übernehmen und langsam zu Humus werden. Habe in ihrem Beitrag noch mehr widersprüchliches gelesen doch das reicht jetzt.

  3. Einiges ist sehr schlecht recherchiert, bzw. aus dem Finger gesaugt. Wenn man das weiss, kann man auch dem ganzen Rest nicht viel Vertrauen schenken.
    Wenn du die unsicheren Informationen jeweils mit “ich glaube” oder “es sieht so aus, als ob” markieren würdest, wären deine Beiträge deutlich besser.
    Oder noch besser: Vor dem Veröffentlichen eine Stellungnahme einholen. Die würdest du bestimmt bekommen und könntest sie ebenfalls für deine Artikel nutzen.

    1. Ich bekomme sehr regelmässig keine Auskünfte… Zudem: ich war vor Ort und sprach mit dem Übungsleiter und dem Landwirten. Beide konnten in keinsterweise glaubhaft und überzeugend darlegen, dass dies alles bewilligt war. Vom Gesetz her ist es das nicht und Bauen ausserhalb bauzone als auch mal eben einen Anbindestall zu einem Lauftstall umzubasteln, funktioniert nunmal so nicht. Da wär ja jeder Landwirt und jeder Unternehmer ein Depp, wenn er das einfach so machen könnte…

  4. Danke Ivo, unsere gut bezahlten Funktionäre im Gemeindehaus
    hätten es verdient, dass noch weitere Personen an deiner Seite für Recht und Ordnung sorgen.
    Dein Tag hat ja auch nur 24 Std. nebst Job und Familie.
    Wie du bereits erwähnt hast bei einen geht alles bei anderen nichts;
    wir warten seit bald einem Jahr auf eine Bewilligung, der nächste starke Regen kommt bestimmt
    unser Projekt haben wir aus dem Grund geplant weil, der ganze Hang uns jeweils ordentliche Ueberschwemmungen im Parkplatz bereich beschert.
    Das Bauprojekt wurde genehmigt, dann haben die zuständigen Herren bemerkt, man könnte denen ja noch eins reindrücken und beschlossen, dass wir nun eine öffentliche Zufahrt benötigen,
    die uns bis jetzt knapp Fr. 20’000.– gekostet hat für die Abklärungen mit Ingeneuren und Spezialisten vom Kanton.
    und das ganze nur, damit in Zukunft die Gemeinde resp. der Steuerzahler für den Unterhalt zuständig ist. Dies haben wir die letzten 50 Jahre sehr gut alleine gemeistert.
    wir wären dir sehr dankbar, wenn wir unsere Bewilligungen der gleichen zuständigen im Bauamt einreichen könnten. Das käme uns finanziell sehr gelegen.

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