Fussgängersicherheit gehört ins Zentrum einer Zentrumsgestaltung

Seit nunmehr 2003 wird am Sternenplatz teuer Verkehr(t)geplant. 2012-15  sogar sehr emsig. Danach wurde es still.  Zugegeben: Kein einfaches Unterfangen einen Strassenraum zu planen, der fast ausschliesslich an Privaten gehört. Das jedoch derzeit wieder zu lesen ist, dass es an Einsprechern liege, dass es nicht vorwärts geht, ist einfach nur falsch: Die einflussreichsten Einsprecher (Auf Grund der juristischen Ausgangslage und den 

Besitzverhältnissen) sind die Sternenbesitzerin (Integralstiftung Chur) und ich. Und wir beide sind nonstop am Vorschläge unterbreiten, Roundtabels einzufordern usw.

Dass es am Sternen seit nunmehr 3 Jahren keinen einzigen Schritt weiter ging, liegt Einzig und alleine an der Projektleitung der Gemeinde, welche seit 2015 die Verantwortung wegdelegiert bzw. Probleme verwaltet statt gestaltet (Dazu mehr HIER)  Zu aller letzt liegt es an den Einsprechern, wenn Einsprachen nicht behandeltwerden.

Aufgrund folgender 5 Tatsachen ist es meines Erachtens logisch, warum ich die Einsprache nicht zurückziehen kann:

  1. Maximale Fussgängersicherheit  muss am künftigen ÖV Umsteigeknoten von Eschenbach garantiert sein

Die beiden Besitzer der Parkplätze am Sternenplatz schlugen von sich aus vor, dass es keinerlei Zufahrt von der Rickenstrasse mehr geben soll.  Das gäbe die grösstmögliche Aufenthaltsfläche für ÖV-Benützer*innen und Fussgänger. Zudem würde trotzdem das Maximum der Parkplätze für die wichtigen Service Public Leistungen am Sternenplatz erhalten (Drogerie, Bank), einen P&R Veloständer ermöglichen, es gäbe keinerlei gefährliche Querungen mehr auf den Trottoir und zudem an der künftigen Bushaltestelle Sternen eine behindertengerechte Anschlagkante.

2. Zu und Wegfahrten zum Sternen müssen sauber geplant sein

Da mit der Sperrung der Zufahrt von Vorne auf den Sternenplatz sämtliche Zu & Wegfahrten über die Rössligasse/ Bürgstrasse erfolgte, müsste logischerweise auch diese in Planung mit ein bezogen werden. Werden diese nicht sauber ins Konzept aufgenommen, wird’s dort noch gefährlicher wo es heute schon zu gefährlich ist. (Siehe Titelbild)

3. Schleichweg Rössligasse/ Bürgstrasse verhindern

Letztlich geht mit der bewussten Verschiebung vom Busknoten Eschenbach vom Dorftreff ins Zentrum auch eine rollende verkehrsberuhigende Massnahme einher. Durch die zu erwartenden kurzen Rückstaus darf zurecht damit gerechnet werden, dass Automobilist*innen künftig noch häufiger über die Rössligasse die Busse überholen möchten, bzw. nicht auf ihren Vortritt am Sternenplatz warten wollen.

4. Eibertareal: Führen statt geführt werden

Der neue Besitzer des Eibert Areals (Oberholzer Bau) hatte nun mehrere Jahre Zeit, sich mit der Planung  und künftigen Verwendung des Areals auseinander zu setzen. Jetzt wäre ein sehr guter Zeitpunkt seitens der Gemeinde ihrerseits vorzugeben, was verkehrstechnisch in jenem Planungsperimeter zumutbar wäre und oder städtebaulich erwünscht ist. Seit dem klaren JA an Urne zum verdichteten Bauen hat jeder GR im Land auch indirekt den Auftrag erhalten, wertvolle Zentrumszonen mit zu gestalten  und Einfluss darauf zu nehmen, was gebaut werden kann und soll. Hinterher zu sagen, jetzt könne man nichts mehr machen, weil einmal mehr jemand eine Liegenschaft im Dorfzentrum völlig übernutzt, hilft einer prosperierenden Gemeinde garnichts: Sie verkommt unnötigerweise zu einem unsicheren, unschönen Agglokaff mit betongrauem Charme und Blechkarossen.

5. Der Rückzug meiner Einsprache führte zu keiner Lösung für Fussgänger in den nächsten 8 Jahren

Nüchtern betrachtet kann man sagen, dass an der Rössligasse schlichtweg dilettantisch über brandgefährliche Situationen seit Jahren hinweggesehen wird. Trotz hier vollmundig protokollierten Missständen und hohem Handlungsbedarf. Pikant ist hierbei auch, dass man nicht mal davor zurück schreckte Chrabbelgruppen, Spielgruppen und neu auch noch die hauptsächlich  kommunal subventionierte Kinderkrippe sowie den Mittagstisch an eben jener Strasse zu installieren. Ebenso an der Bürgstrasse ab Eibert bis Einmündung Rickenstrasse: Seit jeher brandgefährlich, unübersichtlich, unschön. Gleichzeitig kann jeder realpolitsch kalkulierender Mensch sich ausrechnen, dass die Nachfolger*innen des demnächst frühpensionierten Schulpräsidenten oder des demnächst pensionierten GP’s  kaum als erstes sich den 2x 50m Troittoir annehmen würden. Das ginge mindestens bis zu deren 2. Legislatur.

Fazit: Würde ich die Einsprache zurückziehen, erlebte kaum ein einziges Schulkind das heute in Eschenbach zur Schule geht, einen sicheren Schulweg durchs Dorfzentrum. Nur die Totalblockade zwingt den Projektleitenden der Gemeinde (GP Josef Blöchlinger, Liegenschaftsverwaltung Hunziker, Bauing Büro Brunner) endlich loszuplanen bevor das Geld vom Kanton und des Agglotopfs des Bundes weg ist. Und dann wird’s endgültig zu teuer für Lösungen, die den schwächsten Verkehrsteilnehmer*innen keinen Mehrwert bringen. 

 

 

By the way: Mir den schwarzen Peter zu zu schieben ist aus mehreren Gründen nicht korrekt. Schon 2009 – unmittelbar vor Übernahme des Grundstücks am Sternenplatz habe ich das Interesse der Gemeinde angefragt, das Grundstück zu erwerben, damit sie bei einem 2. Anlauf mehr Gestaltungsmöglichkeiten hätten. Denn ich wusste: Würde das Haus z.b. abgebrochen,  wären viele Probleme auf einen Schlag gelöst und die Planer hätten die Möglichkeit aus dem Vollen zu schöpfen. Das Angebot wurde nicht mal ernsthaft geprüft.

Falls sie das ganze Verdichtet in einem Zeitungsartikel nachlesen möchten, klicken sie auf das Bild:

 

 

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