Es gibt verschiedene Herangehensweisen wie man die Grundstücke der JMS beteilligten Firmen suchen kann. Per Zufall bin ich auf eine Weitere gestossen: Man suche einfach auf der Mobilfunkantennen Karte des Bundes nach stark strahlenden Antennen in der Region. Klappt übrigens beinahe bei allen Gewerbegrundstücken des Konzerns. Die Villen der Besitzer werden jedoch glücklicherweise geschont 😉
Das Geschäft mit dem Antennengrundstück
Selbstverständlich lässt sich keine der Parteien in die Karten schauen, doch die Schätzungen gehen von bis zu fünfstelligen Beträgen pro Jahr aus, andere sprechen von bis zu sechs stelligen Beträgen bei Erstellung. Fakt ist: Es ist gewiss ein gutes Geschäft, anders ist die Geschäftstüchtigkeit der JMS in diesem Feld nicht zu erklären. Spannend wäre zu wissen ob es in der Schweiz vielleicht auch Verträge gäbe, die zwar mit Firma X abgeschlossen sind (welche an einem gewissen StaO eine Geschäftstätigkeit ausübt) jedoch der Grundbesitzer keinen oder einen geringeren Entschädigungsvertrag hat. Fest steht: Transparenz würde viel mehr Vertrauen schaffen als Werbeslogans und Verkaufsphrasen.
“JMS schafft Werte “Seien es Erschütterungswerte, Stick- & Kohlenstoffwerte oder eben auch Strahlenwerte
Schon meine Mutter lernte mich jenes, was die Psychologie und Gesprächsführungsdozenten später im Studium auch wissenschaftlich erhärtet darstellen konnten: Wenn jemand besonders stark einen Aspekt seiner Persönlichkeit oder Haltungen betont, ist wahrscheinlich weniger dahinter als selbiger lebt. Die Mutter nannte es einfach “Hülse”, die Dozenten ein Selbstschutzschild d.h ein Abwehrprojektion um sich selbst mit Freude in den Spiegel schauen zu können. Die Parallelen sind augenfällig: Auch im Zusammenhang mit der Deponie Ermenswil strich die JMS bei den Führungen allen Interessierten derart Honig um den Mund, dass man beinahe meinen konnte, so eine Deponie sei für den Wald und die Natur etwas grossartiges und die paar Lastwagen fahren ja so wie so herum. (Weiter Info auf www.depo-nie.ch ) Dann doch gleich am besten nach Ermenswil. Das spart CO2. Das widerspricht zwar der Logik, denn die LKW’s kommen ja künftig wegen dem Monopol der JMS und nicht wegen Umweltschutzgedanken nach Ermi. Die Renaturierung seien sozusagen die ausgewiesene Pionierdisziplin der Firma und sozusagen ein Naturschutzinsel höchster Güte. Ich nenne sie einfach das Mahnmal des Selbstbetrugs einer Firma die auch noch nach 90 Jahren mit Baggern und Lastwagen spielt.
Pionierin der Zusammenarbeit mit Mobilfunkbetreibern
In Sachen Mobilfunk und jüngst auch 5G-Antennen ist JMS gewiss wirklich eine Pionierin: Ein solches Portfolio an Mietverträgen weisst wohl kein KMU der Region auf. Durch das ausgewiesenen Geschick (andere nennen es wohl Lobby) der Firma rund um Bauen, Raumplanung und das kreative Verständnis von Ethik gegenüber Anwohnern (in Causa besser: “Immissionsschluckern” genannt) macht diese Firma wohl mit jedem Grundstück so oft Geld wie es nur geht. Und: Auch egal mit was. Die Logik ist immer die gleiche: Jemand muss es ja für euch tun! Ihr braucht Deponien, Beton, Entsorgung und eben auch Natelempfang…. Stimmt. Aber: Wir hätten auch gerne was vom Profit für das grosse Immissionsschlucken. Seien es Strassenabgaben oder eben Funkabgaben.
Das eigene Büro schützen
Geradezu herrlich ist jedoch der StaO beim Büro des Familienbetriebs. Irgendwie wird man den Verdacht nicht los, dass man da der Technik dann doch wieder nicht so recht traut und deshalb wohl vorsorglich die Antenne an die äusserste Ecke des Areals gestellt hat. Lieber zu den Mietblöcken der Nachbarsparzelle als zu Nahe an das eigene Bürogebäude. Man weiss ja nie wie’s strahlt. Das zeigt übrigens auch der Blick auf bestehende Standorte in der ganzen Schweiz: Antennen stehen immer dort, wo die Besitzer des Grundstücks selbst nicht wohnen. Ob sie sogar dagegen rekurieren würden, wenn der Nachbar eine baute, wäre ein super spannendes Experiment ;-). Diese Haltung der gut Situierten gibt es. Dies deckte der Verein Gigahertz anlässlich eines Workshops von Antennen Planern auf: (Quelle: https://www.gigaherz.ch/standortplanung-von-mobilfunkanlagen-die-entrechtung-der-bevoelkerung-geht-weiter/)
Ob Jona, Pfäffikon SZ, Willikon, Gommiswald, Uznach oder Schmerikon
Wo grosse (strahlen) Werte sind, ist auch JMS nicht weit egal ob in oder ausserhalb der Bauzone. Bemerkenswert, wenn man bedenkt, dass in jeder Gemeinde 1000e Grundstücke geeignet wären und ausserhalb der Bauzone eigentlich keine Antennen erstellt werden sollten. (Quelle hier)
Willikon
Buech Jona
Pfäffikon, Eichen
Pfäffikon, Hurdnerfeld
Gommiswald
Schmerikon, Ziegelhof
Bekanntlich sollen noch weitere dazu kommen. Auch im Fall Ziegelhof Schmerikon soll die Antenne etwa nicht in die Nähe der Firmen-gebäude der JMS kommen, sondern werden buchstäblich an die Hecke vom Nachbarn gestellt. 200m weg vom Bürogebäude / Wohnungen der JMS.
https://www.suedostschweiz.ch/aus-dem-leben/2019-04-30/schmerkner-wehren-sich-gegen-handyantenne-beim-ziegelhof
Fazit: Es ist für mich schon spannend zu verfolgen, wie ein Firma ganz offensichtlich Geld mit der GESUNDHEIT DER ALLGEMEINHEIT UND DER NATUR macht und dennoch stets als Nachhaltig und weitsichtig dastehen will. Jedes Kind der Region kennt den Staub, den Lärm und die Verkehrsgefahr durch die orangen Lastwagen. Schliesslich ist die JMS mit harten Bandagen gegen jeden Mitbewerber unterwegs, der ihr ein Stück vom Profitkuchen streitig machen könnte.
In Sachen Mobilfunk ist sie jedoch unbestritten absoluter Leader. Doch lesen sie selbst die vollmundige Prosaform vom Geschäft mit der Umwelt: https://nachhaltig-natuerlich.ch/umwelt/
Es ginge auch anders – mit abgestuften Zahlungen an jene die Immissionen ausgesetzt sind
Einmal mehr muss man einsehen, dass es nicht sinnvoll ist, der Wirtschaft die Standortsuche und das Betreiben von derart gewichtiger Infrastruktur zu überlassen. Es brauchte viele Jahre, bis z.B. Swissgrid alleinige Netzbetreiberin der Hochspannung wurde; seither geht vieles in vernünftigen und geordneten Bahnen und vorallem: Besser Allgemeinverträglich ab. Beim Mobilfunk wäre selbiges sinnvoll. Das Geld welches JMS für die Antennen Bekommt, würde nämlich allen gehören.
Ich fordere einen neuen Verteilschlüssel: Für Grundbesitzer einen fixen Ansatz und danach in einem nach Sendeleistung festgelegten und an Belastungsmessungen orientierten Entschädigungssystem. Nur so verteilt sich die Strahlenbelastung auf viele kleinere Antennen. Man muss sehen: Schnelles Netz hat nichts mit dem Grundversorgungsauftrag zu tun, sondern führt nur zur “Grundversorgung” mit Immissionen.
Ein Gedanke zu „Antennenstandorte sind eine Klassenfrage. Oder: JMS und ihr Geld mit der Mobilfunkbranche“