Gegen Hetze muss selbst ich Leserbriefe schreiben

Nie hätte ich gedacht, dass es soweit kommen würde. Ehrlich. Ich war stets der Meinung, dass ich nicht Stimmung machen will, sondern mit meinem politischen Handeln und Recherchen ausschliesslich Inhalte für den redaktionellen Teil einer Zeitung liefere. Nachdem aber nun ein Jungspund seine Kantonsratskandidatur dazu missbraucht, um “Bevölkerungsexplosionen” herabzubeschwören, konnte auch ich es mal nicht lassen. Ich kann ziemlich lange schweigen – bei bewusstem Kalkül um mit Hetze implizit mal wieder einen Keil in unsere bunte Schweizer Bevölkerung zu treiben, hört der Spass aber auf.

Zumal im Kantonsrat einfach garnix zum Thema Asyl und Migration bestimmt wird. Der KR hat ganz andere Themen. Migration ist auf Stufe Bund und bei den Gemeinden ein Thema. Entsprechend ist es einfach nur billig so zu hetzen. Wie sagte schon Peter Rossegger 1930: “Leute gibt es allerlei: Wer herausmarschiert um jeden, der so nicht sein ist zu befehden (..) der wird nimmermehr auf Erden, mit der Fehde fertig werden (..) Schranken die Du heute aufstellst, brechen morgen krachend nieder. Güter die durch Kampf errungen, Frieden durch den Krieg erzwungen, reifen neuerdings die Saaten – für neue Schreckenstaten! Nicht einander jagen und schlagen, sondern mit Geduld ertragen. “

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