Das vergangene Jahr brachte einige neue Projekte in den sonst eher ruhigen Weiler Ermenswil. Zuerst ein Inertstoff DeponieProjekt mit gewaltigem Verkehrsaufkommen, dann eine 5G Antenne neben dem Schulhaus. So grundverschieden die beiden Projekte offensichtlich sind, so haben sie auch einige gemeinsame Nenner. Darum gab es am 12.März eine INFOVERANSTALTUNG IM RÖSSLI ERMENSWIL. Hier finden Sie die Präsentation davon:
Zur Vorgeschichte
Deponie: Im Juni 19 wurde bekannt, dass aus einer beschaulichen kleinen ehemaligen Kiesgrube ein gigantisches Deponieprojekt errichtet werden soll, welches auf einen Schlag den Durchgangs-Schwerverkehr vervielfachen würde. Zumal die einzige Inertstoff-Deponie der Region voll ist und jene im benachbarten ZO in einem Powerplay von den Gemeinderäten in Grünigen und Oetwil gemeinsam mit ihrer Bevölkerung (deponie.com) gebodigt wurde. Sie haben richtig gelesen: Der GR hat von Anfang an Flagge gezeigt und trotzdem war es eine 2-jährige Zitterpartie!
5G Antennen: In den Herbstferien wurde eine Bauanzeige veröffentlicht, welches ein 5G Antennenprojekt der Swisscom unmittelbar neben dem Schulhaus Ermenswil zum Inhalt hatte. Eine weitere wurde – wie ich mittlerweile belegen kann – zu Unrecht ohne ordentliches Baubewilligungsverfahren (in der Egg zwischen Ermi und Eschi) an der Bevölkerung vorbei bewilligt und ist bereits in Betrieb.
Die Gemeinsamkeiten: Pilotprojekt, Monopol, Verhalten & Kommunikation der Behörden, Widerstand, Unvorhersehbare Wendungen und Emmissionen für die Wehrlosen.
Das sind die Gemeinsamkeiten
- Für die Gemeinde Eschenbach sind beide Projekte absolutes Neuland, die Thematik ist sehr vielschichtig und die Bewilligungsverfahren haben die Charakteristika eines Pilotprojekts im Blindflug im Scheinwerferlicht. Es scheint, dass man nicht so recht weiss, welche Stelle was abklären muss. Fest steht: Der kant. Zuständige für Deponieplanung, Tensing Gametter sagt wörtlich: “Wenn der Gemeinderat nicht will, gibt es keine Deponie in Ermenswil”.
- Bei beiden Projekten geht‘s um Monopolstellungen, um Millionenbeträge und bei beiden ist eine massive Lobby am wirken. Beide Probleme wären nur damit zu lösen, dass der Staat diese Dienstleistungen unterhalten und Betreiben würde- denn die Gier der Aktionäre ist garantiert grösser als die Liebe (und ihre Steuerrechnung) zu unserem Dorf und der Lebensqualität. Eines der Unternehmen bringt sogar die beiden Themen selber zusammen: Man verdient Unsummen mit Mobilfunkantennen auf seinen Firmenstandorten
- Eigentlich hätten die Behörden bei beiden Projekten klar die Deutungshoheit, liessen jedoch die Bevölkerung über viele Details bisweilen im Ungewissen. Bei beiden Projekten gab es bereits schwere Kommunikationspannen seitens der Behörde. In beiden Fällen liessen sie sich vor den Karren der Betreiber spannen – ohne dies zu merken. Dies verschafft für die Betreiber die wunderbare Voraussetzung, dass nun die Behörde für sie Partei nehmen muss, obwohl sie das vielleicht garnicht suchte. Das sind klassische PR Tricks von Firmen, die wissen wie es geht und nehmen sich dabei aus der Verantwortung. (Beispiele in den LZ Berichterstattungen):
- Bei beiden Projekten erwuchs aus dem Nichts eine grosse Anzahl Rückmeldungen d.h. Bürger*innen die bisweilen kaum je politisch in Erscheinung traten, engagierten und partizipierten sich in den Prozessen gegen diese Ausbauvorhaben.
- Der weitere Verlauf von beiden Projekten lässt sich schwer vorhersagen und das Knowhow, wie man sich überhaupt dagegen wehren könnte, liegt bei wenigen Personen. Fakt ist: Ohne wachsame Augen, diesen Blog und zahlreiche Helfer im Hintergrund, hätte Ermenswil und Eschenbach vermutlich sein blaues Wunder erlebt.
- Beide Projekte sind auch eine Klassenfrage: Im Villenquartier würde nie eine Antenne geplant, obwohl diese bekanntlich oft erhöht liegen. Auch Abgas, Dreck und Lärm der Strasse kriegen ebenfalls nur zu Fuss gehende Kinder und Menschen mit tieferen Einkommen ab, die neben den Hauptachsen wohnen und leben. Ein Baumannmitarbeiter wird sich ebenso wenig gegen die unabgeschirmten Arbeitsplätze (obwohl diese vorgeschrieben sind) wehren wie ein Kind, dass vielleicht an Elektrosensibilität leiden könnte . Fazit: Emmissonen für die Wehrlose – Gewinn für die Besitzer und Betreiber. (z.B. Co2: Sonnenfeld)
Aus diesen Überlegungen lade ich alle Interessierten für einen kurzen Lagebericht über beide Themen ein. Ich werde am 12.März ab 19:00Uhr im Rösslisaal Ermenswil Bericht erstatten, wo die Projekte aus meiner Sicht in etwa stehen. Ich berichte über meine Abklärungen und Anfragen und welche Fragen ich bei den Behörden deponierte. Ich gebe Einblick in die Möglichkeiten und Wege welche man in nächster Zeit beschreiten könnte oder allenfalls müsste. Zudem zeige ich auf, welche Lücken und Vorbehalte trotz aller Abklärungen und Rückfragen weiterhin bestehen.
Die 45 min werden ganz bestimmt nirgendwohin reichen- aber der jetzige Zeitpunkt ist wichtig und richtig. Eine ausführliche Diskussion müssen wir auf ein nachfolgendes Datum verschieben. Ich lege an jenem Abend einfach alles offen was ich bisher weiss.
Es würde mich sehr freuen, wenn ich Sie am 12. März über den aktuellen Stand aus meiner Sicht informieren dürfte. Die Infoveranstaltung ist öffentlich und dauert auf Grund einer nachfolgenden Veranstaltung nur 45Min. Bitte leiten Sie diese Einladung auch an weitere Interessierte und Betroffene weiter. Pro Ermenswil darf, kann oder will sich bekanntlich ja nicht politisch einsetzen und hat nichts mit dieser Infoveranstaltung zu tun. Da sich viele Betroffene Ermenswiler jedoch ohnehin diesen Abend für die HV von Pro Ermenswil bereits reservierten, lag es nahe, diese Veranstaltung am selben Ort durchzuführen.
Was als nächstes passieren muss, ist eine gute Vernetzung: Ich werde an jenem Abend Adresslisten mitbringen, wo man sich für weitere Austausche oder Infoversände einschreiben kann. Ich verfüge derzeit über keine wirkungsvolle Emailadress- oder Natelnummer-Liste. Eine solche sollte jedoch schon sehr bald erstellt werden, weil demnächst wichtige Prozesse stattfinden. Entsprechend sollten Sie für die demnächst in Aussicht gestellten Infos der Behörden, als auch für die Bürgerversammlung allfällige weitere Infos haben, um sich ein umfassendes Bild machen zu können.
Fest steht: Widerstand lohnt sich wie das Beispiel Oetwil / Grünigen zeigt. Dies verschärft jedoch unsere Situation. Das gibt die noch grössere Monopol Stellung der geplanten Deponie. Obwohl kaum jemand 20 Jahre lang 24202 LKW pro Jahr eine tolle Sache finden kann, sind bisher viele Prozesse sehr fraglich verlaufen. Ebenso will wohl derzeit noch niemand eine 5G Mobilfunk-Antenne in Nachbars Garten haben. Zu gross sind die Unklarheiten, wenn sogar der Bund die Veröffentlichung Vollzugshilfen auf unbestimmte Zeit vertagen musste. Es ist eben doch nicht alles so klar unbedenklich und mit unserem Vorsorgeprinzip in der Rechtspflege zu vereinbaren. Trotzdem werden derzeit viele Antennen installiert.
Bürger*innen müssen heute für ihre Lebensqualität einstehen – Die Natur wie auch die Gesundheit hat keine Lobby*
* Sie lesen richtig: Auch wenn es ein Heer von Gesundheitslobbyist*innen im ganzen Land gibt, so leben diese meist eher von der Krankheit und nicht der Gesundheit. Darum heisst z.B. das grösste Geschäft mit der Gesundheit Krankenkasse. Bei der Natur sieht es nicht anders aus: Wald und Wiesen sind unsere Lungen und Wasserreserven – haben jedoch Marktpreise von 0.5-7Franken /m2 . Was heute keinen ökonomischen Wert hat, hat auch keinen Schutz.
eifacht echt geeil👍👍👍
weiter so ivo👍
ehrliche und faire komunikation muss sein, besonders treu und glauben muss gewahrt werden.
Hallo Ivo
Ich wohne mit meinen Kindern in Ermenswil. War im Rössli an der 5G Info. Möchte gerne über die 5G-Antenne weiterhin informiert werden.
Liebe Grüsse
Patricia Kuster